Blasenentzündung
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Unkomplizierte Harnwegsinfekte in der Selbstmedikation

Junge Frauen sind nicht die einzigen Kund*innen, die mit Schmerzen und Harndrang Ihre Hilfe in der Apotheke suchen. Doch wann geben Sie ein Präparat der Selbstmedikation ab und wann verweisen Sie auf den Arzt?

7 Minuten 50 Punkte

Ja, Frauen sind häufiger betroffen und Antwort C ist korrekt.

Der Grund liegt in der Anatomie, also der vergleichsweise kurzen Harnröhre, der Nähe zum After und dem feucht-warmen Milieu.


Antibiotika nicht immer erste Wahl

Grundsätzlich gilt die Empfehlung nach neuer S3-Leitlinie, dass bei einer unkomplizierten Harnwegsinfektion für Erkrankte ohne spezielle Risiken die Antibiotikatherapie nicht zwingend notwendig ist. Begründet wird diese Empfehlung damit, dass die verantwortlichen Erreger in den vergangenen Jahren ein signifikant erhöhtes Resistenzniveau entwickelt haben und die kollateralen Schäden durch die Antibiose nicht in positiver Nutzen-Risiko-Abwägung stehen.

Falls der Arzt doch Antibiotika verordnet, sind es die Wirkstoffe

  • Amoxicillin in Kombination mit dem β-Lactamase-Inhibitor Clavulansäure,
  • Cephalosporine,
  • Fluorchinolone,
  • Nitrofurantoin
  • oder die Single-Shot-Therapie mit Fosfomycin-Tromethamol.

Ibu als Alternative
In einer Studie aus dem Jahre 2015 wurde bei einer Erstlinientherapie Ibuprofen gegen eine sofortige Antibiose getestet, wobei Ibuprofen nur wenig schlechter abschnitt. Somit stellt Ibuprofen aufgrund seiner antiphlogistischen und analgetischen Wirkkomponente eine echte Alternative dar, vermeidet kollaterale Schäden und weitere Resistenzen.

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