Sportverletzungen
PTA-Fortbildung

Verletzt? Gut beraten bei Sportunfällen und Wunden

Wer nach einer Verletzung beim Sport nicht gleich einen Notarzt braucht, kommt häufig erstmal in die Apotheke. Ob blauer Krampf, Zerrung oder Schürfwunde: Wie leisten Sie erste Hilfe und was können Sie anschließend empfehlen?

18 Minuten

Für viele gesundheitsbewusste Menschen steht Sport neben einer gesunden Ernährung an erster Stelle. Bewegung ist schließlich wichtig zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, beugt Krankheiten des Skelettapparates, Demenz und auch Krebs vor.

Viele Sporttrends werden in den sozialen Medien beworben, Fitnessstudios boomen und auch Sport-Neulinge entscheiden sich dazu, mit dem Sport zu beginnen.

Doch wer untrainiert ist und ohne Anleitung direkt durchstartet, hat ein höheres Verletzungsrisiko.

Das Training sollte langsam und kontinuierlich gesteigert werden, sonst drohen Muskelkater, Überanstrengung und Verletzungen. In Deutschland werden etwa 1,5 Millionen Verletzungen pro Jahr gezählt, die beim Sport passieren, am häufigsten

  • Muskelverletzungen,
  • Prellungen und
  • Verstauchungen.

Arbeiten im Haushalt oder Garten können ähnliche Beschwerden wie Sportverletzungen hervorrufen, so wie zum Beispiel der „Tennisarm“ bei übermäßigen Belastungen, obwohl der Betroffene gar kein Tennis gespielt hat. Aber auch schwere Sportunfälle kommen immer wieder vor, bei denen rasch erste Hilfe geleistet werden muss.

Die Apotheke ist ein guter Ort, um Sportler kompetent bei der Behandlung unkomplizierter Verletzungen zu unterstützen. Und um sie aufzuklären, wie sie Verletzungen vorbeugen.

Lernziele

Lernen Sie in dieser von der Bundesapothekerkammer akkreditierten Fortbildung unter anderem 

  • verschiedene Sportverletzungen und sinnvolle Akutmaßnahmen kennen,
  • welche Behandlungsempfehlungen bei muskulären Beschwerden bestehen,
  • was Sie Sportlern zur Vorbeugung von Sportverletzungen raten können,
  • welche Analgetika oder Antiphlogistika zum Einsatz kommen,
  • wie die Wundheilung verläuft und
  • wie Wunden desinfiziert und versorgt werden.

Kein Kaltstart

Das A und O beim Sport ist langsam zu beginnen, langsam zu steigern und immer gut aufzuwärmen. Muskeln, Sehnen und Bänder nehmen eher Schaden, wenn die Belastung gleich zu Beginn der Aktivität hoch ist und sie zu sehr gedehnt oder gestreckt werden.

Das gilt nicht nur für jede einzelne Trainingseinheit, auch Sportneulinge sollten ihren Einstieg langsam planen und das Training nach und nach aufbauen.

Das A und O beim Sport ist langsam zu beginnen, langsam zu steigern und immer gut aufzuwärmen.

Wenn nämlich Muskulatur, Bänder und Sehnen, die die Knochen und Gelenke stützen, zu schwach sind, um die körperlichen Anstrengungen zu tragen, kann es leichter zu Gelenkverletzungen und Knochenbrüchen kommen.

Sporteinheit vorbereiten

Wer eine größere sportliche Aktivität plant, sollte

  • zuvor nicht zu viel gegessen haben,
  • richtige Sportkleidung und
  • richtiges Schuhwerk tragen und
  • Getränke bereitstellen.

Für den Freizeitsport ist eine Aufwärmphase von zehn bis 15 Minuten optimal. Wer sich auf einen Marathon vorbereitet, benötigt etwas mehr Vorbereitung. Lockere Bewegungsübungen bringen die Körpertemperatur hoch und fördern die Durchblutung der Muskulatur. Am besten wird mit den großen Muskeln, den Beinen und dem Po begonnen und das Training dann mit Armen und Schultern fortgesetzt. Leichte Dehnübungen sind wichtig für die Bänder und Gelenke, sollten aber am Ende der Aufwärmphase kommen. Zwischen Aufwärm- und Trainingseinheit sollten höchsten fünf Minuten liegen, damit die gesteigerte Muskeldurchblutung nicht wieder sinkt.

Das Warm-up ist wichtig für mehrere Körperfunktionen: Zunächst wird das gesamte Herz-Kreislauf-System angekurbelt und die Durchblutung der Arbeitsorgane erhöht. Die Muskulatur wird besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt und dadurch leistungsfähiger und weniger anfällig für Verletzungen, wie zum Beispiel Zerrungen oder Muskelfaserrisse. Sehnen und Bänder werden durch die erhöhte Körpertemperatur elastischer.

Zu viel Sport?

Überbeanspruchung ist eine der häufigsten Ursachen für Sportverletzungen. Eine fehlerhafte Technik, die den Körper zu stark belastet, aber auch ein hohes Körpergewicht und eine zu hohe Last auf Muskeln, Knochen und Gelenken erhöhen das Risiko. Werden einseitig immer dieselben Muskelgruppen trainiert, ohne gleichzeitig die Gegenspieler zu beanspruchen, kann dieses Ungleichgewicht ebenfalls zu einer Verletzung führen.

Nach dem Sport ist Erholung nötig. Auf einen intensiven Trainingstag sollte immer auch ein Regenerationstag folgen. Wird das Training trotz Schmerzen fortgesetzt, schädigt es die Muskeln weiter. Ruhe und Schonung sind dann Maßnahmen der Wahl.

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