Sportverletzungen
PTA-Fortbildung

Verletzt? Gut beraten bei Sportunfällen und Wunden

Wer nach einer Verletzung beim Sport nicht gleich einen Notarzt braucht, kommt häufig erstmal in die Apotheke. Ob blauer Krampf, Zerrung oder Schürfwunde: Wie leisten Sie erste Hilfe und was können Sie anschließend empfehlen?

18 Minuten

Neben muskulären oder die Bänder betreffenden Verletzungen kommen bei Sportlern auch Schädigungen der Gelenke vor. Zum Beispiel in Knie, Schulter oder Fingern. Gelenke sind komplex aufgebaut. Sie enthalten die Gelenkkapsel, die das das Gelenk umhüllt und es gemeinsam mit einem straffen Bindegewebe und den Bändern stabilisiert.

  • Die Kapsel enthält die Gelenkflüssigkeit und sorgt dafür, dass die Gelenkflächen nicht aneinanderreiben.
  • Die Gelenkinnenhaut der Kapsel (Membrana synovialis) hat die Funktion, Gelenkschmiere abzusondern und die bewegliche Knochenverbindung geschmeidig zu halten. In der Gelenkinnenhaut befinden sich Nervenbahnen, die bei Verletzungen oder Verstauchungen die Schmerzweiterleitung an das Gehirn übernehmen.

Ein Kapselriss entsteht durch übermäßige Belastung oder Überdehnung des Gelenks. Oftmals werden auch die Bänder gezerrt oder gerissen. Bei einem Kapselriss bemerkt der Betroffene sofort den stechenden Schmerz. Gelenkflüssigkeit tritt aus dem Gelenk aus und verursacht Schwellungen. Für eine zuverlässige Diagnose sollte ein MRT gemacht werden.
Am Knie heilt so ein Schaden normalerweise nach einer Zeit der Schonung von allein. Üblicherweise dauert es etwa vier bis sechs Wochen. Kapselrisse im Schulterbereich sind komplizierter und erfordern häufig Operationen und langdauernde Physiotherapie für die Ausheilung. Wichtig ist die vollständige Heilung, damit sich keine Arthrose ausbildet.

Bei einer Verdrehung des Knies werden häufig Bänder geschädigt. Typische Knieverletzungen sind Kreuzband-, Innen- oder Außenbandriss sowie Schädigungen des Meniskus. Beim Kreuzbandriss kommt es zu einem teilweisen oder kompletten Riss des vorderen und/oder hinteren Kreuzbandes. Besonders häufig ist der vordere Kreuzbandriss, der fast immer auf Sportverletzungen zurückgeht. Oft werden dabei auch die Seitenbänder oder die Menisken in Mitleidenschaft gezogen.
Bei einem akuten Kreuzbandriss spürt der Betroffene einen plötzlichen stechenden Schmerz. Dann lassen die Schmerzen meistens wieder nach und treten vor allem unter Belastung auf. Wird ein Kreuzbandriss nicht behandelt, führt dies oft zur Instabilität des betroffenen Kniegelenks. Auf Dauer begünstigt das degenerative Veränderungen im Knie oder Meniskusschäden.

Wichtige Maßnahmen sind Kühlung, Schmerzlinderung mit NSAR, Ruhigstellung und Physiotherapie. Gegebenenfalls ist eine Operation nötig, je nachdem instabil das Knie ist. In vielen Fällen übernimmt die entstehende Narbe im Inneren die Aufgabe des Bandes hinsichtlich der Stabilität.

Über Bänderrisse am Sprunggelenk:

×